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Kosten eines Reitstalls – woran Stallbetreiber denken müssen



Einen Reitstall zu führen bedeutet mehr als nur das Bereitstellen von Pferdeboxen. Hinter einem funktionierenden Stallbetrieb stecken viele laufende Kosten, organisatorische Aufgaben und wirtschaftliche Überlegungen. Egal, ob es sich um einen kleinen Privatstall oder eine große Reitanlage mit Schulbetrieb handelt – die wirtschaftliche Seite darf nicht unterschätzt werden.


Dabei ist klar: Konkrete Zahlen lassen sich nur schwer pauschal benennen, da die Kosten stark von Region, Betriebsgröße, Anbieterpreisen und individueller Ausstattung abhängig sind. Dennoch kann man einige durchschnittliche Richtwerte nennen, um ein besseres Gefühl für die finanzielle Tragweite eines Stallbetriebs zu bekommen.


1. Fixkosten & Infrastruktur

Diese Kosten fallen unabhängig von der Pferdezahl an:

  • Grundsteuer & Pacht: Bei gepachtetem Gelände sind jährliche Kosten von mehreren tausend Euro möglich – stark abhängig von Lage und Grundstücksgröße.

  • Gebäudeunterhalt & Instandhaltung: Auch kleinere Reparaturen summieren sich im Laufe des Jahres schnell auf mehrere hundert bis tausend Euro.

  • Strom & Wasser: Je nach Nutzung kann der monatliche Abschlag zwischen 300–800 € liegen – bei Reithallen mit Beleuchtung oder beheizten Tränken entsprechend mehr.

  • Müllentsorgung & Gülleabfuhr: Auch hier hängen die Kosten von der Menge und den Entsorgungsunternehmen ab – oft zwischen 50–200 € monatlich.

  • Abwassergebühren & sonstige Gemeindeabgaben


2. Futtermittel & Versorgung

Futterkosten zählen zu den größten laufenden Ausgaben:

  • Heu: Ein Rundballen (ca. 250–300 kg) kostet meist zwischen 35–50 €, teils mehr bei besonders guter Qualität oder in knappen Jahren.

  • Kraftfutter & Mineralien: Je nach Fütterungskonzept 15–50 € pro Pferd und Monat.

  • Einstreu: Stroh, Späne oder Pellets kosten pro Box ca. 20–40 € im Monat.

  • Tränken & Fütterungstechnik: Wartungskosten lassen sich schwer pauschalisieren, im Jahr sind hier teils mehrere hundert Euro fällig.


3. Personal & Dienstleistungen

  • Löhne & Sozialabgaben: Für festangestelltes Personal (z. B. Stallhilfe) fallen monatlich inklusive Nebenkosten schnell 2.500–3.500 € an.

  • Steuerberatung, Buchhaltung: Zwischen 1.000–2.000 € jährlich sind keine Seltenheit, je nach Aufwand.

  • Externe Dienstleistungen (z. B. Maschinenwartung, Reparaturen)


4. Versicherungen – Pflicht oder Kür?

Unverzichtbar:

  • Betriebshaftpflichtversicherung: ca. 300–700 € jährlich

  • Tierhalterhaftpflicht für Schulpferde: meist 100–250 € pro Pferd/Jahr

  • Gebäudeversicherung: je nach Größe ca. 500–1.500 € jährlich

Empfehlenswert:

  • Ertragsausfallversicherung: ca. 300–600 € jährlich

  • Maschinenbruchversicherung: variiert je nach Maschinenwert

  • Rechtsschutzversicherung: ca. 200–400 €

  • Unfallversicherung für Mitarbeitende


5. Reitbetrieb & Ausstattung

  • Bodenpflege & Platzbewässerung: Pflegegeräte, Wartung – mehrere hundert Euro pro Jahr

  • Hindernisse, Longierkreise, Lehrmaterialien: initiale Anschaffungskosten können sich auf 1.000–5.000 € summieren

  • Reitplatzbeleuchtung & Hallenstrom: bis zu 100–300 € monatlich, je nach Ausstattung


6. Verwaltung & Kommunikation

  • Stallverwaltungssoftware: ab 15–50 € im Monat

  • Telefon & Internet: ca. 50–100 € monatlich

  • Marketing & Websitepflege: 500–2.000 € jährlich, je nach Strategie


7. Rücklagen & Investitionen

  • Notfallrücklagen: Empfehlenswert sind Rückstellungen von mindestens 5–10 % des Jahresumsatzes

  • Investitionen (z. B. neue Stallungen, Solaranlagen, Maschinen): Schnell im fünfstelligen Bereich


Fazit: Ein Reitstall ist auch ein Unternehmen

Die Pferdeliebe ist der Motor – wirtschaftliche Planung das Fundament. Wer sich die vielseitigen Kostenstrukturen bewusst macht, kann besser kalkulieren und langfristig einen stabilen, professionellen Stallbetrieb führen. Dabei gilt: Jeder Betrieb ist individuell – und so auch dessen Ausgaben. Eine genaue Kostenplanung ist unerlässlich für ein gesundes wirtschaftliches Arbeiten.

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ABOUT HARRIET CHARLOTTE JENSEN

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Aus seinen Ursprüngen als Blog hervorgegangen, hat sich Harriet Jensen zu einem führenden Reitsportmagazin entwickelt. Unsere Publikation widmet sich der Bereicherung des Reitsport-Lifestyles mit einem Schwerpunkt auf das Wohlergehen der Pferde und artgerechter Haltung und Pflege. Wir bieten eine Plattform, auf der Luxus und Praktikabilität für Pferd und Reiter nahtlos zusammenkommen. Erhalten Sie wertvolle Einblicke von angesehenen Pferdemenschen durch Artikel, die darauf ausgerichtet sind, Ihre Reitsportreise zu bereichern.

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